Steuern der Wiedergabe
Master-Fader
Auf den größeren Pulten gibt es einen eigenen Master-Fader, der insgesamt den Ausgang des Pultes (für Dimmerkanäle) regelt. Normalerweise wird man diesen auf 100% stellen und nur zum gelegentlichen Ausfaden sämtlicher Geräte verwenden.
In der Vorgabeeinstellung ist der Grandmaster deaktiviert und kann über die Benutzereinstellungen aktiviert werden.
Das Pearl Expert hat darüber hinaus getrennte Masterfader für Playbacks, Presets, Swop- und Flashtasten.
Jeder Fader auf dem Pult kann auch als Masterfader für verschiedene Funktionsbereiche verwendet werden:
Der Grand Master steuert die Dimmerpegel sämtlicher angeschlossenen Geräte.
Swop/Flash-Master steuern die Helligkeit für Kanäle bei Bedienung mit den Swop-/Flash-Tasten.
Der Preset-Master steuert die Helligkeit von Kanälen, die mittels der Preset-Regler (für einzelne Geräte, auf dem Pearl Expert) gesteuert werden.
Der Playback-Master steuert die Gesamthelligkeit von vorprogrammierten Playbacks.
Um einzelne Regler mit einer Master-Funktion zu belegen, öffnen Sie das System-Menü und wählen Assign Masters. Ebenso geht dies per Create Master.
Normalerweise werden Master nur auf der Playback-Seite angezeigt, auf der sie angelegt wurden, nicht aber auf den anderen Seiten. Um das zu ändern, kann man einen Lock oder Transparent Lock setzen (siehe Handle Paging).
Auf dem Diamond 9 bieten sich zudem die Dreh-Encoder neben den Displays (beim Arena neben dem kleinen Display) z.B. als Speed- oder Gruppen-Master an. Um diese Fader anzuwählen, werden drücken sie gedrückt. Mit der Taste Display unterhalb der Encoder kann man die Anzeige so einstellen, dass die Belegung der Encoder angezeigt wird (mit dieser Taste wird durch vier Anzeigemodi durchgeschaltet).
Wird ein Master auf eine Taste mit LED gelegt, so blinkt diese, wenn der Master auf 0 steht -- als kleine Erinnerung, wenn man auf der Suche danach ist, warum gerade wieder alle Lampen aus sind...
Speed- und Size-Master
Die einzelnen Playbacks lassen sich verschiedenen Speed- und Size-Masterreglern zuweisen; damit kann man das Tempo und die Größe von enthaltenen Shapes und Effekten zentral steuern, oder - im Fall von Chasern - direkt das Chase-Tempo beeinflussen.
Zur Verfügung stehen zwölf unterschiedliche Speedmaster (4 x Speed, 8 x BPM) sowie vier Size-Master. So kann man z.B. einen Ratemaster für Positions-Shapes und einen anderen für Dimmershapes verwenden.
Zum Zuweisen eines Playbacks zu einem Speed- oder Size-Master drücken Sie Options oder Options, wählen das jeweilige Playback (blaue Taste oder Schaltfläche), und drücken dann Effects und Speed Source bzw. Size Source. Folgende Optionen sind verfügbar:
Free Run (keine Steuerung über Speed-Master -- Effekte laufen so schnell wie programmiert)
BPM 1-8 (das lokal eingestellte Tempo wird durch das Master-Tempo komplett überschrieben)
Rate 1-4 (das lokal eingestellte Tempo wird durch den Master proportional vergrößert/verringert)
LocalClock (Steuerung per Tap Tempo, das ggf. per Tastenprofil auf einen Button gelegt werden muss)
Ferner gibt es einen Rate Grand Master, der alle Chaser und Effekte proportional beeinflusst unabhängig davon, ob diese einem Rate- oder BPM-Master zugewiesen sind.
Um die Speed- bzw. Size-Master verwenden zu können, müssen diese auch jeweils auf einen Fader gelegt werden:
- Drücken Sie .
- Drücken Sie Create Master.
- Wählen Sie mit den Menütasten den gewünschten Master.
- Drücken Sie die Auswahltaste des Faders, auf den Sie die Masterfunktion legen wollen.
- Beim Pearl Expert und beim Tiger Touch 1 drücken Sie Avo und Disk, um das System-Menü zu öffnen, und wählen dort Assign Masters.
- Für Speedmaster stehen auch gesonderte Tastenprofile zur Verfügung; BPM-Master haben als Vorgabewert die Takt-Taste (Tap Tempo).
Speed- und Size-Master können verschiedene Skalen (Wertebereiche) haben: 0-100%, 0-200% etc. So kann man z.B. mit der Skala 0-200% den Master auf Mittelstellung bringen (100%) und davon ausgehend die beeinflussten Effekte größer/schneller oder langsamer/kleiner machen. Die Skala wählt man mit den Options oder Options des Masterreglers.
Optionen für BPM-Master
Für BPM-Master lassen sich Faktoren/Teiler einstellen, die bestimmen, wie das getappte Tempo auf die BPM-Rate konvertiert wird. Um dieses Verhältnis zu ändern, drücken Sie Options oder Playback Options und wählen den Masterregler aus, den Sie ändern möchten.
Normalerweise liegt die BPM-Rate auf dem Fader, eine der Tasten dient als Tap-Taste, und man kann die BPM-Rate numerisch eingeben und per Select-Taste anwenden.
BPM-Master, Fader steuert BPM:
Mit der Option BPM On Fader/Multiplier on Fader steuert der Fader alternativ den Faktor/Teiler, und die BPM-Rate wird nur per Tap eingestellt.
BPM-Master, Fader steuert Teiler/Faktor:
Mit Multiplier Scale wird der Faderbereich für den Faktor/Teiler eingestellt (von x2~/2 bis x32~/32).
Mit Keep Multiplier On Tap/Reset Multiplier On Tap lässt sich einstellen, dass beim erneuten Tappen der Faktor/Teiler wieder auf x1 zurückgesetzt wird.
Im Bereich 'Times' (Zeiten) der Benutzereinstellungen gibt es die Option "Compensate for Rate Grand Master": dies wird wirksam, sofern der Rate Grand Master aktiviert und auf weniger als 100% gestellt ist. Ist nun die Option aktiv und wird ein Tempo getappt, so wird genau dieses Tempo live übernommen und nicht durch den reduzierten Grand Master verringert. Ist die Option dagegen deaktiviert, so wird ein getapptes Tempo durch den Rate Grand Master beeinflusst.
Master mit den Encodern steuern
Es ist möglich, die Encoder mit Intensity-, Size-, Rate- und BPM-Mastern zu verbinden (connecten). Drücken Sie Cue (bzw. Connect), gefolgt von dem betreffenden Master, so lässt sich dieser mit dem Encoder sehr präzise steuern. Bei BPM-Mastern kann man außerdem noch den "Edge Sync" (zum genauen Abgleich auf den Beat) mit den Encodern einstellen.
Auch hierbei kann man die Werte durch Klicken im Attribut-Bereich des Displays verändern. Ebenso steht mit den @-Tasten bei den Encodern das @-Menü zur Verfügung, mit dem man den gewünschten Wert numerisch eingeben oder mit Release wieder auf den vorher eingestellten Wert zurücksetzen kann.
Mittels Tastenprofilen (Key Profiles) kann man eine der Tasten als 'Connect' zum Verbinden mit der Steuerung definieren.
Playback-Gruppen
Playbacks können in Gruppen zusammengefasst werden. Dies ist sinnvoll, wenn von mehreren Playbacks immer nur eins als aktiv angezeigt werden soll; wird ein anderes Playback in dieser Gruppe gestartet, werden alle anderen deaktiviert. Damit wird vor allem das spontane Showfahren mit den Executor-Buttons deutlich vereinfacht.
Auf Pulten mit Motorfadern fahren dabei auch die entsprechenden Fader auf 0; ansonsten gehen einfach die LEDs der Playbacks aus, und Schaltflächen erscheinen als inaktiv.
Erstellen einer Playback-Gruppe
Drücken Sie zweimal auf Open/View und wählen das Fenster "Playback Groups".
- Klicken Sie auf + (links unten). Damit wird eine neue Gruppe erstellt und in der linken Spalte angezeigt.
- Klicken Sie auf die neu erstellte Gruppe links, also z.B. auf Playback Group 1.
- Klicken Sie unten rechts auf den -Button, um die Gruppe zu editieren.
- Klicken Sie die Playbacks an, die Sie in dieser Gruppe zusammenfassen wollen. Ausgewählte Playbacks erscheinen im Playback Groups-Fenster bei ihrer Gruppe.
- Mit Exit können Sie das Menü verlassen, und die Playbacks sind zu einer Gruppe zusammengefasst.
Ist eine Playback-Gruppe im Editiermodus, so wirken die Playback-Tasten als Umschalter für die Gruppenzugehörigkeit: klickt man einmal, so gehört das Playback dazu, klickt man ein zweites Mal (oder klickt auf den Playback-Button im Playback Groups-Fenster), so wird das Playback wieder aus der Gruppe entfernt.
Playback-Gruppen können auch mit der Group-Taste erstellt werden: Group drücken, dann im Menü Playback Groups sowie Record playback group wählen, die gewünschten Playbacks auswählen und Store drücken.
Playback-Gruppen können per Set Legend eine Bezeichnung und ein Halo bekommen.
Ist man nicht im Editiermodus, so können Playbacks auch über ihre Buttons im Playback Groups-Fenster gestartet/gestoppt werden.
Wenn ein Playback zu einer Gruppe gehört, so wird dies mit einem Stern * bei der Playback-Legende angezeigt.
Ändern der Zugehörigkeit zu Playback-Gruppen
Öffnen Sie das Playback Groups-Fenster, wählen Sie links die zu bearbeitende Gruppe und klicken Sie rechts unten auf den
.Die Playbacks in der Gruppe werden hervorgehoben und können jeweils ab- oder angewählt werden.
Ebenso kann über die entsprechenden Menütasten die Nummer und die Legende (Bezeichnung) der Gruppe geändert werden.
- Zum Löschen einer Playback-Gruppe drücken Sie die Taste Delete, wählen die zu löschende Gruppe aus und bestätigen dies mit Confirm oder Enter.
Optionen für Playback-Gruppen
Für jede Gruppe lässt sich einstellen, wie genau die enthaltenen Playbacks sich verhalten. Dazu wählt man im Fenster Playback Groups links die gewünschte Gruppe und klickt rechts unten auf den Reiter Options.
Mutually Exclusive schaltet den Exklusiv-Modus ein oder aus. Damit lässt sich diese Funktion vorübergehend deaktivieren, ohne die Gruppe löschen zu müssen.
Mit Kill Point lässt sich einstellen, wann ein neu gestartetes Playback die anderen Playback in der Gruppe deaktiviert:
Fired - sobald das Playback gestartet ist
Fade Completed - sobald es gestartet und komplett eingefadet istKill Action legt fest, ob bei Deaktivieren Release zum Tragen kommt oder nicht:
Follow Playback - es wird nach den Release-Einstellungen jedes Playbacks vorgegangen
Kill - Playbacks werden immer sofort abgeschaltet (gekillt)
Release - Playbacks werden immer nach der unten vorgegebenen Releasemaske und -zeit released
Release HTP - HTP-Kanäle werden released, alle anderen gekilltMit Release Mask und Release Time lässt sich für das gegenseitige Releasen eine eigene Maske und Zeit einstellen. Steht dies auf Playback, so kommen die Einstellungen jedes einzelnen Playbacks zum Tragen.
Anzeigeoptionen für das Playback Groups-Fenster
Mit dem Fensteroptions-Menü (
-Button in der Titelleiste des Fensters) lassen sich drei verschiedene Anzeigemodi wählen:View Mode All – zwei Spalten: links die Playback-Gruppen, rechts jeweils die zugehörigen Playbacks jeder Gruppe
View Mode Single – zwei Spalten: links die Playback-Gruppen, aber rechts nur die Playbacks in der gerade angewählten Gruppe. Das erlaubt eine bessere Übersicht bei Gruppen mit vielen Playbacks.
View Mode Playbacks Only – eine Spalte, es werden nur die Playbacks pro Gruppe angezeigt. Die Reiter Playbacks, Options und der Editier-Button stehen nicht zur Verfügung.
Gruppenmaster
Jeder Gruppe von Geräten kann ein Fader als Masterregler zugewiesen werden, der dann die Helligkeit aller Geräte in der Gruppe beeinflusst. Dazu ist ganz einfach die Gruppe auf einen Speicherplatz mit Fader zu speichern (oder mit Move dorthin zu verschieben).
Mittels Options oder Options, gefolgt von der entsprechenden Auswahltaste, kann man die genaue Arbeitsweise des Gruppenmasters wählen:
- Scale master (proportionale Steuerung). Dabei kann der Bereich auf 100%, 200%, 400%, 600% oder 1000% eingestellt werden. Damit lassen sich also auch größere Werte als gerade mit den Playbacks eingestellt erzielen.
- HTP (überschreibt den Pegel falls höher)
- Limit (absolutes Limit)
- Take Over (wenn mit dem Master die aktuellen Dimmerwerte getroffen werden, werden die Geräte in den Programmierspeicher übernommen)
- Disabled (Master ist deaktiviert)
Gibt es einen Bildschirmbereich für den als Gruppenmaster definierten Fader, so werden dort der aktuelle Wert und die Arbeitsweise angezeigt.
Wird ein Gruppenmaster deaktiviert oder auf einen Speicherplatz ohne Fader verschoben, so wird der aktuelle Wert 'eingefroren'. Zum Reaktivieren verschieben Sie den Master zurück auf einen Fader.
Mittels Tastenprofilen (Key Profiles) kann man den Tasten eines Gruppenmasters verschiedene Funktionen zuweisen:
- Flash Fixtures - blendet die Dimmer der in der Gruppe enthaltenen Geräte auf, bis zum Pegel, der durch den Gruppenmaster vorgegeben ist.
- Timed Flash - wie vor, unter Berücksichtigung der eingestellten Fadezeiten
- Flash Master - blendet den Gruppenmaster auf 100% auf
- Timed Flash Master - wie vor, unter Berücksichtigung der eingestellten Fadezeiten
- Swop Fixtures - wie Flash Fixtures, aber alle anderen (nicht in der Gruppe enthaltenen) Geräte werden auf 0 abgeblendet
Ist ein Flash-Master definiert, so steuert dieser auch den Flash-Pegel für das Flashen der Gruppen-Master.
Mit Release, Release All Masters lassen sich alle Master auf einmal releasen. Das kann sinnvoll sein, wenn etwas durch einen Master gesteuert wird, aber unklar ist, durch welchen.
Scene Master
Der Scene Master gestattet es, etwa unter Verwendung des Visualisers komplette Szenen vorzubereiten (unter Verwendung von Cues, Paletten verschiedenen Zeiten etc.) und diese dann alle auf einmal zu starten.
Der Scene Master wird wie die anderen Master auch entweder per Assign Masters im System-Menü oder via , Create Master erstellt.
Das Diamond 9 hat eigens einen Überblendregler mit T-Griff für den Scene Master sowie ein kleines Display zur Anzeige des Status.
Der Scene Master befindet sich zunächst im Live-Modus, womit alle Steuerungen wie gewohnt arbeiten (Geräte auswählen, Paletten anwenden, Playbacks starten etc.).
Zum Aktivieren des Preset-Modus drücken Sie die Auswahltaste des Scene Masters (oder Enter/B unter dem Regler beim Diamond 9). Daraufhin wird im Display die Funktion "Preset" angezeigt, und das Display des Master wird violett. Zum Verlassen des Preset-Modus drücken Sie wieder die Auswahltaste des Scene Masters (oder Exit/A unter dem Regler beim Diamond 9).
Im Preset-Modus sind alle Steuerungen -- Starten von Playbacks, Go in Cuelisten, Anwenden von Paletten etc. -- nur im Visualiser sichtbar. Die dabei involvierten Playbacks, Paletten etc. werden ebenfalls violett hinterlegt.
Bewegt man nun den Scene Master, so wird der Output auf den so eingestellten Zustand übergeblendet; dabei werden auch etwa mit einprogrammierte Zeiten (für Cues oder Paletten) berücksichtigt. Hat der Fader 100% erreicht, so ist der Preset-Status komplett live, also ‚committet'. Ebenso lässt sich das Commit manuell per Tastendruck erreichen (Commit beim Diamond 9). Der Preset-Modus bleibt aktiv, bis man diesen wie oben beschrieben verlässt.
Normalerweise schaltet sich die Funktionsrichtung des Scene Masters um, sobald er einen Endpunkt (100% oder 0%) erreicht, so dass man einfach den nächsten Look einstellen, dann einfaden, und von neuem beginnen kann. Ebenso lässt sich einstellen, dass man den Fader jedes Mal erst wieder auf 0 bringen muss. Dies erreicht man über Options oder Options und wählt den Scene Master. Es gibt folgende Optionen:
Auto Commit and Invert: damit wird jeweils beim Erreichen von 100% und 0% Faderstellung die (nächste) vorbereitete Szene live geschaltet und mit der nächsten Faderfahrt eingeblendet.
Auto Commit ist ganz ähnlich, allerdings wird die nächste Szene immer nur bei 0% Faderstellung aktiviert, so dass man auch von 100% erst wieder herunterfaden muss.
Bei Manual Commit schließlich wird die Szene gar nicht per Fader aktiviert, sondern muss per Taste aktiviert werden, wozu eine entsprechende Funktion etwa mit der Flash-Taste verknüpft sein muss (über Tastenprofile, s.u.).
Auf dem Diamond 9 gibt es weitere Buttons für den Scene Master: Reset löscht alle Preset-Änderungen und kehrt zum aktuellen Live-Status zurück, und Preload arbeitet wie von Preload gewohnt, lädt also alle LTP-Werte vorab.
Der Scene Master kann auch auf einer Taste oder einem Button im Display liegen. In diesem Fall dient die Kombination Avo + Scene Master bzw. Release + Scene Master zum Starten oder Verlassen des Preset Modus; einfaches Betätigen der Taste/des Buttons macht einen Commit. Der Status lässt sich im entsprechenden Fenster (z.B. Playbacks oder Static Playbacks) überwachen.
Den Tasten des Scene Masters lassen sich verschiedene Funktionen per Tastenprofil zuweisen: Commit Changes (Szene aktivieren), Commit Changes and Exit scene Mode(Szene aktivieren und Preset-Modus verlassen), und Enter or Commit scene Mode (Preset-Modus aktivieren oder Szene aktivieren).
- Beim Pearl Expert und beim Tiger Touch 1 drücken Sie zum Zuweisen des Scene Masters Avo und Disk, um ins System-Menü zu gelangen, und wählen dort Assign Masters.
Flash- und Swop-Tasten
Die Flash- (Add) und Swop-Tasten bei jedem Regler dienen zum jederzeitigen Abruf von Cues und Chasern. Die Flash-Taste addiert dabei den jeweiligen Inhalt mit 100% zum sonstigen Output, während die
Swop-Taste gleichzeitig alle anderen Cues/Chaser vorübergehend dunkeltastet (Solo-Funktion). Die Flash-Taste lässt sich auch in die Betriebsart 'Flash With Times' schalten: dann werden beim Flashen im Cue programmierte Zeiten berücksichtigt.Die Funktionsweise der Tasten lässt sich mit den Key Profiles (Tastenbelegungen) - abändern. Eine sinnvolle Alternative wäre etwa 'Preload', womit die Kanäle der Geräte bereits auf die entsprechenden Werte gestellt werden, bevor der Regler selbst bewegt wird, so dass z.B. keine Bewegungen 'im On' stattfinden (das geht nur für Geräte, die nicht gerade in anderen aktiven Cues/Chasern verwendet sind). Ebenso lassen sich die Funktionen 'Stop' und 'Go' für Cuelisten und Chaser auf diese Tasten legen. Um die Tastenbelegung rasch zu ändern, halten Sie die AVO-Taste gedrückt und betätigen die Funktion Edit Key Profile. Das Sapphire Touch verfügt neben den grauen und blauen Tasten pro Fader auch über eine schwarze Taste, deren Funktion ebenso eingestellt werden kann, und auch die virtuellen Fader können schwarze Tasten haben.
Im Touchscreen direkt oberhalb der Regler wird die aktuelle Funktion der Tasten angezeigt.
Priorität der Playbacks
Einzelnen Playbacks lässt sich eine höhere Priorität zuweisen, wenn sie nicht durch andere Playbacks, die die gleichen Geräte verwenden, überlagert werden sollen. Werden etwa ein paar Geräte als Spot für z.B. den Sänger eingesetzt, sind aber ebenso in einem anderen Cue verwendet, so kann man die Priorität für den Cue ‚Spot' heraufsetzen, so dass der andere Cue darauf ohne Auswirkung bleibt.
Virtuelle Fader
Werden mehr Fader benötigt und reichen dafür Fader auf dem Bildschirm aus, so kann das Fenster ‚Virtual Faders' hilfreich sein. Zum Öffnen drücken Sie zweimal auf View / Open und wählen Virtual Faders.
Dieses Fenster zeigt 10 Fader, die genau wie die echten Fader verwendet werden können. Mit der Seitenumschaltung auf der linken Seite können auch diese Fader auf 60 Seiten umgeschaltet werden.
Mit den Fenstereinstellungen (das kleine
anklicken) lassen sich weitere Einstellungen vornehmen:Die Seitenumschaltung kann ein- oder ausgeblendet werden.
Die blauen, grauen und schwarzen Tasten können ein- oder ausgeblendet werden.
Es kann zwischen 5, 10 oder 15 Fadern gewählt werden.
Feste Playbacks (Nur Tiger Touch)
Zusätzlich zu den zehn Fadern am unteren Rand des Pultes finden sich auf dem Tiger Touch Pulten weitere zehn rechts oben. Diese haben normalerweise immer die gleiche Belegung, d.h. sie werden durch die Seitenwahl nicht umgeschaltet. Sie bieten sich somit an für häufig benötigte Cues, die Saalbeleuchtung, Blinder, oder die Nebelmaschine.
Es ist aber auch möglich, diese Fader auf Seiten umzuschalten. Dazu müssen entsprechende Makros auf Tasten zugeordnet werden. Sollten diese Makros auf dem Pult nicht zur Verfügung stehen, so muss die Personality-Bibliothek aktualisiert werden.
Verriegeln der Seitenumschaltung
Mitunter möchte man einen Fader 'fixieren', so dass er unabhängig vom Wechsel der Seiten stets verfügbar bleibt. Dies bietet sich z.B. an, wenn man ein paar allgemeine Cues hat, die auf jeder Seite benötigt werden, ohne dass man diese extra kopieren muss. Erreicht wird dies über die Einstellung Handle Paging in den Options oder Options.
Locked (Verriegelt) blendet das betreffenden Playback auf sämtlichen anderen Seiten ein; was ggf. anderswo auf diesen Fader programmiert ist, ist damit nicht erreichbar.
Bei Transparent Lock erscheint das Playback an seinem Platz nur auf den Seiten, auf denen der Fader nicht schon anderweitig belegt ist.
Auch die Makrotasten, Executor-Tasten und festen Playbacks lassen sich verriegeln; dies bietet sich an, wenn man die Umschaltung per 'Page Change'-Makros verwendet.
Auch Masterregler lassen sich auf diese Weise von der Seitenumschaltung ausnehmen.
Anzeigen der aktiven Playbacks
Im Fenster ‚Active Playbacks' werden die aktuell aktiven Playbacks/ Speicherplätze angezeigt. Damit hat man einen schnellen Überblick, welche Cues gerade aktiv sind, wo sie gestartet wurden und welche Attribute dadurch gesteuert werden. Zum Aufrufen dieses Fensters drücken Sie zweimal auf Open/View und wählen Active Playbacks, oder Sie nutzen die Tastenkombination Open/View + Off.
In der ersten Zeile jedes Buttons steht dabei, wo (in welchem Fenster/auf welchem Fader) das Playback zu finden ist. Die zweite Zeile zeigt die Bezeichnung des Playbacks, die dritte schließlich die gesteuerten Attribute.
Klickt man eine der Schaltflächen an, so wird das betreffende Playback sofort deaktiviert. Betätigt man Playback Options, gefolgt von einer der Playback-Schaltflächen, so kann man die jeweiligen Parameter ändern.
Improvisieren (Busking) mit Paletten
Hatten Sie nicht genügend Zeit zum Programmieren, werden Sie vermutlich während der Show noch ein paar Effekte hinzufügen wollen. Damit wird das Ganze erst richtig interessant.
Sehr schnell lassen sich Ergebnisse erzielen, wenn man Paletten verwendet. Dabei lassen sich in Paletten auch Fadezeiten speichern, oder man gibt beim Palettenabruf eine Zeit vor.
- Wählen Sie einige der bereits verwendeten Geräte aus.
- Geben Sie mit den Zifferntasten einen Wert wie z.B. 2 ein (Überblendzeit, in Sekunden).
- Drücken Sie die Schaltfläche einer Palette, um sie aufzurufen.
- Die angewählten Geräte blenden nun in der angegebenen Zeit zu den Einstellungen der gewählten Palette über.
Enthält eine Palette Zeitvorgaben, so kann man mittels Tastenprofil der Palettenschaltflächen bestimmen, ob diese Zeiten beim Improvisieren berücksichtigt werden sollen oder nicht. Dazu drücken Sie Avo+Key Profiles, dann Palettes. Die möglichen Optionen sind Palette is fired ignoring its times und Palette is fired with its times. Manuell eingegebene Zeiten überschreiben stets in der Palette gespeicherte Zeiten.
Wird manuell eine Überblendzeit eingegeben, lässt sich ebenso der 'Geräteversatz' einstellen (mit Menütaste C Overlap... ). Damit lassen sich etwa Effekte wie 'Rollen' oder 'Abziehen' realisieren. Bei 'overlap'= 100% wechseln alle Geräte gleichzeitig; bei 'overlap'=50% beginnt das zweite Gerät mit dem Überblenden, sobald das erste zur Hälfte damit fertig ist. Die Reihenfolge, in der die Geräte wechseln, bestimmt sich aus der Reihenfolge, in der die Geräte ausgewählt wurden. Siehe Fixture Overlap für weitere Details.
Eine so eingegebene Paletten-Fadezeit und Overlap gelten nur einmalig für den unmittelbar nächsten Palettenabruf. Sollen bis zur nächsten Änderung Fadezeit und Overlap festgelegt werden, so erfolgt dies im Paletten-Menü: drücken Sie dazu die Taste Palette und geben Sie die gewünschten Werte mit den Menütasten Master Time und Master Overlap ein. Es gibt ferner etliche Macros für die häufig genutzten Werte, um Master Time und Master Overlap mit nur einem Tastendruck zu ändern, siehe Master-Zeit für Paletten.
Wird eine Palette als 'Quick Palette', also ohne Auswahl von Fixtures oder Gruppen, aufgerufen, so wird sie wiederum durch den nächsten Cue überschrieben (wird etwa eine grüne Palette aufgerufen und danach ein blauer Cue gestartet, so werden die Geräte blau). Werden dagegen erst Geräte/Gruppen ausgewählt und dann eine Palette aufgerufen, so wird sie im Programmierspeicher abgelegt und überlagert alle folgenden Cues (wird also eine grüne Palette aufgerufen, so bleiben die Geräte grün, bis Clear gedrückt wird).
Beim Programmieren der Paletten empfiehlt es sich, z.B. alle Farbpaletten in einem Bereich, alle Positionspaletten in einem anderen Bereich zu gruppieren etc. Damit findet man sich später besser zurecht.
Gilt es, eine Band zu beleuchten, so ist es hilfreich, sich für jeden Musiker eine Positionspalette anzulegen, so dass man auch auf unangekündigte Solos schnell reagieren kann.
Die Off-Funktion ist nützlich, um aus einem Cue z.B. nur die Position, aus einer anderen nur die Farbe etc. zu verwenden. Damit ergeben sich deutlich mehr Kombinationsmöglichkeiten, als wenn man stets sämtliche Attribute in einem Cue ablegt. Zu beachten ist dabei, dass man natürlich den Überblick über den tatsächlichen Inhalt behalten muss: startet man etwa zwei Cues, die jeder nur die Farbe gespeichert haben, so ergibt das noch kein Licht.