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Version: 13.0

Key Frame Shapes

Keyframe-Shapes gestatten es, eigene Sequenzen als Effekte zu nutzen. Dazu werden mehrere Attribut-Einstellungen gespeichert, zwischen denen dann gewechselt und übergeblendet wird.

Einen Keyframe-Shape erzeugen

Key Frame Shapes

Ein Keyframe-Shape wird so ähnlich wie ein Chaser erstellt, ist aber wesentlich flexibler, den es lässt sich sowohl der Überblend-Verlauf bestimmen als auch die Art der Aufteilung auf mehrere Geräte. Ferner lassen sich Keyframe-Shapes auch sehr einfach z.B. in Cuelisten einbinden.

Die einzelnen Keyframes baut man entweder im Channel (Kanal-) Modus, indem man die Geräte entsprechend einstellt und auf Add Frame klickt, oder im  Quick Build-Modus, bei dem automatisch ein neuer Frame angefügt wird, sobald man eine Palette oder einen Cue anklickt. Mit der Schaltfläche Record Mode kann man zwischen beiden Modi umschalten.

In diesem Beispiel bauen wir einen Keyframe-Shape für Farben. Man kann aber Keyframe-Shapes für andere und auch für mehrere verschiedene Attribute programmieren. Verwendet man dabei Paletten, so werden diese auch hier als Referenz gespeichert: ändert man später die Palette, so ändert sich auch der Shape.

  1. Im Hauptmenü drücken Sie Shapes and Effects, dann [Key Frame Shapes].
  1. Klicken Sie auf Create, um einen neuen Keyframe-Shape zu beginnen.

  2. Wählen Sie die gewünschten Geräte und stellen Sie die Farben für den ersten Keyframe ein.

  3. Klicken Sie auf Add Frame. Über dem ersten Playback-Fader wird eine entsprechende Legende angezeigt (schalten Sie dies mit [Playbacks Display Visible/Hidden] ab, falls Sie das nicht wünschen oder z.B. im Quick Build-Modus ein Playback auswählen möchten).\ Key Frame Shape - creating an effect with colour key frames

  4. Fügen Sie Schritte mit anderen Farben hinzu (jeweils mit [Add Frame], bis alle gewünschten Schritte erstellt wurden.

  5. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf Finish Recording Frames.

  6. Im Effekt-Editor können Sie die Übergänge, die Überlappung und die Verteilung auf mehrere Geräte (Spread) einstellen, siehe nachfolgendes Bild.

  7. Speichern Sie den Shape in einen Cue, um ihn später zu verwenden.


  • Auch mit der Unfold-Taste können die Playbacks zwischen normaler Anzeige und Anzeige der Keyframes umgeschaltet werden.

  • Gibt man mit Frame Number die Nummer eines bereits bestehenden Frames ein, oder wählt man diesen über die Auswahltaste des Playbacks, so lässt sich der Frame mit Replace ersetzen sowie mit Delete löschen.

  • Ist der Shape nicht erkennbar, weil die Geräte dunkel sind, so lassen sich die Dimmerkanäle der verwendeten Geräte mit der Schaltfläche mit der stilisierten Sonne locaten.

Ändern von Shape-Parametern im Effekt-Editor

Ist ein Keyframe-Shape komplett erstellt, so wird er im Effekt-Editor angezeigt.

Effect Editor Window with colour key frame shape

Die Steuerelemente oben im linken Bereich beeinflussen den gesamten Shape: Speed (Geschwindigkeit), Direction (Richtung unter Verwendung des Gruppen-Layouts), Phase/Spread (Verteilung auf mehrere Geräte) und Overlap (Überlappen benachbarter Geräte).

Mit dem Auge oben links werden alle gerade angezeigten Shapes eingeklappt, so dass man sich nur einzelne Shapes zum Bearbeiten ausklappen kann, wenn mehrere Shapes laufen. Mit Button mit dem Movinglight lässt sich die Auswahl der Geräte, auf denen der Keyframe-Shape läuft, verändern.

Im Hauptbereich rechts werden die Übergänge zwischen den einzelnen Schritten dargestellt. Dies kann man einfach anklicken und ziehen, um den Verlauf zu ändern. Der gelbe Pfeil ist der Phasenversatz (Startposition) des gesamten Layers, den man ebenfalls einfach anklicken und ziehen kann, um den Start relativ zu anderen Layern zu verschieben (gleiches Ergebnis wie der Fader 'Phase Offset' unten).

Steuerelemente für Shape und Layer

Zu Beginn (oder sobald man links auf einen Layer klickt) steuern die Fader rechts unten jeweils einen einzelnen Layer.

Effect Editor key frame controls for layer/effect

Man kann auf die Schaltflächen rechts neben den Fadern klicken, um direkt einen bestimmten Wert einzugeben oder den Wert mit den Wheels des Pultes einzustellen. Zum Zurücksetzen dient jeweils ein Doppelklick auf den Button oder die Funktion Reset to default value (erscheint, sobald ein Button angeklickt wird).

Die Einstellung Beats Per Cycle, die genauso wie für normale Shapes arbeitet (s.o.), stellt das Verhältnis von Beats (BPM) und der Geschwindigkeit des Keyframe-Shapes ein. Vorgabewert ist auch hier 1: jeder Beat entspricht einem kompletten Durchlauf des Effektes. Stellt man das z.B. auf 4, so dauert jeder Durchlauf vier Beats, der Shape läuft also langsamer. Damit lassen sich z.B. mehrere Shapes im passenden Verhältnis zueinander steuern.

Custom erlaubt es, beliebige Werte einzugeben. Klickt man auf den numerischen Wert, so kann man entweder einen anderen Wert eingeben oder mit Reset to default value auf den Vorgabewert zurückschalten. Außerdem wird dabei der 'Beats per Cycle'-Wert mit dem Encoder A verknüpft, so dass man diesen schnell ändern kann.\ Wählt man die Option Spread, so wird der Beats-per-Cycle-Wert an den Spread gebunden. Das ist oft bei Dimmer- und Bewegungs-Shapes gewünscht.\ Mit Keyframes schließlich wird pro Beat ein Keyframe weitergeschaltet.\ Jeder einzelne Keyframe-Shape und jeder einzelne Layer hat seine individuellen Beats per Cycle-Einstellungen.

Mit Cycles (Durchläufe) stellt man ein, wie oft der Shape laufen soll. Vorgabewert ist 0, womit der Shape läuft, bis er wieder gestoppt wird. Ändert man dies auf eine andere Zahl (entweder für einen einzelnen Layer oder für den ganzen Keyframe-Shape bzw. alle Layer in diesem), so läuft der Shape nur die vorgegebene Anzahl von Zyklen und hält dann an. So kann man also für jeden Layer einzeln einstellen, wie oft der Effekt laufen soll.

Mit der Einstellung Phase Master kann die Phase eines Shapes durch die Intensität eines Videolayers (eines Ai-Servers) gesteuert werden, siehe Synchronisieren eines Keyframe-Shapes zu Ai.

Parameter für einzelne Frames

Klickt man links auf einen einzelnen Keyframe, so lassen sich dessen Parameter einstellen.

Effect Editor key frame controls for individual key frame step

  • Mit dem Regler „Start Time" lässt sich das Timing verändern (genauso wie durch Ziehen in der oberen Ablauf-Darstellung).

  • Frame A Min / Frame B Max: Limitierung des Effektes. *Hat man z.B. einen 100% Flash programmiert, lässt sich dieser etwa auf 80% reduzieren.*
  • Mid point: wo ist die Mitte des Überblend-Weges
  • Width: ähnlich der Einstellung Crossfade bei Chasern. Stellt man Width auf 20%, so wird in nur 20% der Zeit übergeblendet, und bei 80% der Zeit ändert sich nichts.

Der Kurvenverlauf des Überblendens lässt sich mit der Kurven-Schaltfläche rechts neben jedem einzelnen Schritt einstellen. Die neue Kurve wird entsprechend grafisch dargestellt.

Effect Editor key frame shape changing curves for individual key frame steps

Editieren von Frames

Auch die Reihenfolge der Keyframes lässt sich im Effekt-Editor ändern:

Effect Editor key frame shape layer with colour steps

  • Um Frames hinzuzufügen, klicken Sie auf den Stift rechts neben dem

    Namen des Layers.
  • Um einen Frame zu editieren, klicken Sie auf den Stift rechts neben dem Namen des Frames.

  • Um einen Frame zu löschen, wählen Sie diesen aus und klicken unten auf das Papierkorb-Symbol.

  • Um die Reihenfolge zu ändern, wählen Sie einen Frame aus und verschieben ihn mit den Pfeiltasten.

  • Um mehrere Frames gleichzeitig zu ändern, klicken Sie unten auf die

    Mehrfachauswahl-Schaltfläche, oder sie ziehen um die gewünschten Frames im Display einen Rahmen.

Komplexe Effekte

Keyframe-Shapes können jeweils mehrere Layer (Ebenen) enthalten, so dass verschiedene Effekte gleichzeitig laufen können. Um einen neuen Layer hinzuzufügen, klicken Sie unten auf das + und wählen nun  Layers. Damit erscheint der neue Layer in der Liste auf der linken Seite.

Effect Editor adding an extra effect

Ebenso können Sie einen komplett anderen Keyframe-Shape oder Pixelmapper-Effekt hinzufügen. Pixelmapper-Effekte werden immer ganz oben in der Liste angezeigt und lassen sich mit dem Auge ausblenden, wenn man nur mit den Keyframe-Shapes arbeiten will.

Einen Keyframe-Shape in einen Cue speichern

Normalerweise werden Keyframe-Shapes, die in einem Cue gespeichert sind, durch den zugehörigen Fader gesteuert; ist in den jeweiligen Playback-Optionen die Option Speed on Fader gewählt, so wird die Geschwindigkeit des Effekts mit dem Fader geregelt.

Ferner lässt sich sowohl global in den Benutzereinstellungen als auch pro einzelnem Playback in den Playback-Optionen das Verhalten der Keyframe-Shapes einstellen:\

Shape Behaviour = Overlay oder Shape Behaviour = LTP.
  • Overlay (Voreinstellung) funktioniert ähnlich wie die gewohnten Shapes. Ein aktiver Key Frame Shape hat Priorität über die betreffenden Geräte/Attribute und läuft, bis er beendet wird. Läuft z.B. ein Key Frame Shape, der die Farbe der Geräte verändert, und startet man einen weiteren Colour-Cue, so ist dies zunächst nicht sichtbar. Ebenso ist zunächst keine Änderung zu sehen, wenn man etwa Paletten aufruft oder die Farbe anderweitig verändert. Erst wenn der Shape beendet wird, werden die im Hintergrund vorgenommenen Änderungen aktiv. Auf diesem Wege lässt sich einfach bei laufendem Key Frame Shape ein neues Bild einstellen, auf das dann nahtlos übergeblendet werden kann.
  • LTP funktioniert dagegen eher wie ein Chaser. Nachträglich gestartete Änderungen auf der gleichen Priorität überschreiben den Key Frame Shape. Startet man also z.B. bei laufendem Colour-Keyframe-Shape (Priorität normal) ein anderes Colour-Playback (ebenfalls Priorität normal), so blockiert dieses den Key Frame Shape. Deaktiviert man das Playback, so ist wieder der Key Frame Shape aktiv. Gleiches gilt beim Aufruf von Paletten, wobei in diesem Fall der Keyframe-Shape neu gestartet werden muss. Zu beachten ist, dass Quick Palettes mit 'Priority=High' funktionieren. Stellt man also wiederum das Playback mit dem Key Frame Shape auf 'Priority=High' oder höher, verhindert man das Überschreiben durch Quick Palettes. Ebenso kann man 'Priority=Very High' wählen und damit verhindern, dass der Inhalt des Programmers den Key Frame Shape überschreibt (Details zur Priorität siehe [Priority](/de/docs/13.0/cues/playback-options#priority)).

Zum Verhalten von Keyframe-Shapes in Cuelisten siehe Shape-Tracking in Cuelisten.