Zeiten für Cuelisten
Zeit- und Überblendoptionen für Cuelisten
Zeiten für Cuelisten lassen sich am einfachsten im Playback View (tabellarische Anzeige der Cues einer Cueliste) einstellen. Drücken Sie Open/View gefolgt von der Select-Taste der Cueliste. Klicken Sie nun auf den Wert, den Sie ändern möchten, oder markieren Sie mehrere Werte auf einmal. Ebenso lässt sich der zu bearbeitende aktive Cue mit Encoder A wählen, oder Sie drücken Select Cue Number im Menü Edit Times der Cueliste. Mehrere Cues gleichzeitig kann man auch mit Encoder B auswählen.
Ist der zu ändernde Wert ausgewählt, dann werden verschiedene Optionen mit den Menütasten angeboten.
Für jeden Cue kann man einzeln die Einfadezeit (für Geräte, die einfaden, also heller werden) und die Ausfadezeit (für Geräte, die ausfaden/dunkler werden) einstellen. Die Ausfadezeit steht per Default auf 'As In', so dass Aus- und Einfadezeit gleich sind.
LTP-Kanäle (alle Attribute außer Dimmern) folgen der 'Fade In'-Zeit.
- Fade In bestimmt die Fadezeit für Geräte, die heller werden, also auf einen höheren Dimmerpegel als vorher wechseln. Außerdem ist das auch die Fadezeit für LTP-Attribute. Steht Fade out auf "As In", so ist dies auch die Fadezeit für ausfadende (dunkler werdende) Geräte. Geben Sie die Zeit in Sekunden ein und drücken Sie Enter.
- Delay In bestimmt das Delay (Verzögerung) zwischen dem Drücken der Go-Taste (oder anderem Starten des Cues) und dem Beginn des Einfadens.
- Fade Out bestimmt die Fadezeit für Geräte, die dunkler werden, also auf einen niedrigeren Dimmerpegel als vorher wechseln. Per Default ist das "As In", übernimmt also die Einfadezeit. War eine Zeit eingegeben und will man auf "As In" zurück, so muss die Zeit gelöscht werden.
- Delay Out bestimmt das Delay (Verzögerung) zwischen dem Drücken der Go-Taste (oder anderem Starten des Cues) und dem Beginn des Ausfadens. Per Default ist das "As In", übernimmt also die Delay-In-Zeit. War eine Zeit eingegeben und will man auf "As In" zurück, so muss die Zeit gelöscht werden.
Schrittfolge und Versatz
Schritte in Cuelisten können miteinander verbunden werden, womit sich komplexe automatische Sequenzen realisieren lassen. Die Optionen werden mit den Funktionstasten eingestellt und umfassen:
Link Option | Action |
---|---|
Link Wait For Go | 'Warten auf Go': der Schritt wartet auf das Betätigen der Go-Taste und startet dann sofort; ein Versatz zwischen Schritten ist nicht möglich. |
Link After Previous Cue | 'Start nach vorigem Schritt': der Schritt startet, wenn der vorige seine Warte- und Überblendzeiten durchlaufen hat. Zusätzlich lässt sich ein Versatz (Offset) eingeben, als Verzögerung zwischen dem Ende des vorigen und dem Start des neuen Schritts. Der Versatz kann entweder in Sekunden, oder als Prozentsatz der Überblendzeit des vorigen Schrittes, eingegeben werden. |
Link With Previous Cue | 'Start mit dem vorigen Schritt': der Schritt startet gleichzeitig mit dem vorigen. Ein Versatz (Offset), anzugeben in Sekunden oder in Prozent der Überblendzeiten des vorigen Schrittes, bestimmt die Verzögerung zwischen den Schritten. |
Mit diesen Optionen lassen sich komplexe automatische Abläufe von einzelnen Schritten realisieren. Ist etwa folgender Effekt gewünscht:
- Nach Druck auf Go blendet Gerät 1 über 20s ein
- Nach 10s blendet Gerät 2 über 15s ein
- Beide Geräte bleiben für 5s an
- Beide Geräte blenden über 3s aus
so könnte man das wie folgt programmieren:
- Cue 1: Gerät 1 @ 100%, Fade In 20s, Link Wait For Go
- Cue 2: Gerät 2@ 100%, Fade In 15s, Link With Previous, Link Offset 10s
- Cue 3: Geräte 1 und 2 @ 0%, Fade Out 3s, Link After Previous, Link Offset 5s
Für einen Effekt, der als 'Cue Overlap' (Schritt-Überlappen) in früheren Versionen verfügbar war, verwenden Sie Link With Previous Cue, und geben den Versatz (Offset) in % an. Link Offset = 100% ergibt ein 'Overlap' von 0% und umgekehrt.
Individuelle Einblendzeiten für Attribute
Für jede Attributgruppe IPCGBES lassen sich getrennte Einblendzeiten vergeben. Ebenso lässt sich bestimmen, für welches Gerät diese Zeit gilt. So lässt sich etwa bestimmen, dass die Position in 2s wechselt, der Farbwechsel aber 10s dauert.
Zusätzlich lassen sich auch pro einzelnem Attribut unterschiedliche Zeiten vergeben, so dass etwa Pan (Schwenken) anders als Tilt (Neigen) überblendet.
Zum Vorgeben von Zeiten für Attributgruppen öffnen Sie zunächst das Menü Edit Times, gehen zu dem Schritt, den Sie bearbeiten möchten wie oben beschrieben, und drücken Next, um auf die nächste Optionsseite umzuschalten.
- Drücken Sie Attribute times.
- Damit werden sämtliche Geräte in dem Schritt angewählt. Wollen Sie die Zeiten nicht für alle Geräte einstellen, so ändern Sie jetzt die Selektion. Dazu können Sie die Taste All (unterhalb von Next Time) benutzen, um alle Geräte anzuwählen, oder AVO+All, um alle abzuwählen.
- Drücken Sie die Auswahltaste der gewünschten Attributgruppe.
- Drücken Sie Delay zum Einstellen der Verzögerung oder Fade zum Einstellen der Überblendzeit. Mit Use Global entfernen Sie die individuellen Zeiten wieder und kehren zu den normalen/allgemeinen Zeiten für den Schritt zurück.
Nutzen Sie Individual Attributes zur Vergabe von Zeiten für einzelne Attribute aus einer Gruppe, etwa für ‚Pan' aus der Gruppe ‚Positions'. Gleiches lässt sich mit dem Fenster Cue View realisieren.
Fixture Overlap - Geräteversatz
Mit Fixture Overlap - Geräte-Überlappung - werden Änderungen von einem Cue zum nächsten auf die einzelnen Fixtures nacheinander statt gleichzeitig angewendet. Genauer ist dies in Einstellen von Überblendzeiten und Geräteversatz erläutert.
Steuern einer Cueliste per Timecode
In den Titan-Pulten lässt sich auch Timecode zum Steuern einer Cueliste verwenden. Dies ist hilfreich etwa bei komplexen Shows, die stets absolut zeitgenau laufen müssen, oder bei unbeaufsichtigten Abläufen. Dabei wird jedem Schritt der Cueliste eine Startzeit zugeordnet, zu der er beginnen soll.
Siehe auch Timelines, eine andere Möglichkeit, um Timecode-gesteuerte Shows zu realisieren.
Es können vier getrennte Timecode-Quellen definiert werden. Für jede kann der Timecode selbst aus der Systemuhr stammen, intern generiert oder per MIDI, je nach Pult SMPTE oder Winamp eingespeist werden. Der interne Timecode ist besonders hilfreich beim Programmieren einer Show, die später von einem externen Timecode gesteuert werden soll.
- Connecten Sie die Cueliste, für die Sie den Timecode aktivieren möchten.
- Wählen Sie Timecode aus dem Hauptmenü.
- Wählen Sie mit Menütaste A Timecode 1, 2, 3 oder 4, und mit Taste B die Timecode-Quelle.
- Drücken Sie .
- Starten Sie die Timecode-Quelle. Nutzen Sie den internen Timecode, so drücken Sie jetzt , um ihn zu starten.
- Betätigen Sie die rote Go-Taste, um jeden Schritt zum gewünschten Zeitpunkt zu starten.
- Drücken Sie , um den Vorgang abzuschließen.
Zur Wiedergabe einer Timecode-gesteuerten Cueliste drücken Sie im Timecode-Menü Connected Cue Lists und wählen die gewünschte Cueliste aus. Dann drücken Sie Timer Disabled/Enabled, um den jeweiligen Timecode-Eingang zu aktivieren. Timer Disabled/Enabled ist ein globaler Schalter und aktiviert/deaktiviert alle Timecode-Quellen. Soll nur ein bestimmter Timecode deaktiviert werden, so wählen Sie dagegen für diesen in Schritt 3 (s.o.) als Quelle No Timecode.
Sobald nun der Timecode läuft (bei internem Timecode drücken Sie dazu auf
), wird jeder Schritt der Cueliste zur programmierten Zeitmarke gestartet.Zum Ändern einzelner Timecode-Zeiten klicken Sie entweder in der Playback-Ansicht in die entsprechende Zelle und geben die korrekte Zeit mit den Zifferntasten ein, oder Sie drücken Edit Times, wählen den zu ändernden Cue aus, wechseln mit Next auf die dritte Menüseite und ändern dort den Wert bei Timecode = .
Beim Ändern einer Zeit lassen sich mit Encoder B mehrere Schritte auswählen. Mit den Menütasten lassen sich weitere Zeitänderungen vornehmen: gibt man bei Offset = einen Wert ein, so kann man mit Add + bzw. Subtract - alle gewählten Zeitmarken um diesen Wert nach vorn oder hinten verschieben.
Zur Kontrolle des anliegenden Timecodes lässt sich jeweils für Timecode 1 bis 4 ein extra Fenster öffnen: drücken Sie zweimal auf Open/View und dann auf Timecode x (wobei das x für eine Zahl 1 bis 4 steht).