Einführung in Timelines
Mit Timelines lassen sich zeitlich exakt gesteuerte Abläufe programmieren, die synchron zu einem externen Timecode oder mit dem internen Timecode ablaufen. Das könnte z.B. die Eröffnungs-Sequenz einer Veranstaltung sein, die Lichtshow zu einem Song, oder etwa eine Multimedia-Show mit Video-Zuspieler. Genauso kann man aufwändige Lichteffekte programmieren und diese später beim Busking verwenden.
Timecode-gesteuerte Shows können auch mit Cuelisten programmiert werden. Aber Timelines lassen sich wesentlich einfacher erstellen und editieren.
Timelines werden genau wie z.B. Cues oder Cuelisten per
-Taste auf Fader oder Buttons gespeichert. Verwendet werden können bereits programmierte Playbacks, es können aber auch beim Erstellen der Timeline neue Playbacks hinzugefügt werden. Man kann die Bedienung des Pultes in Echtzeit aufzeichnen, oder man fügt die einzelnen Bedienvorgänge manuell hinzu und vergibt Zeiten dafür. Eine Timeline ist wie die Aufnahme der Bedienung des Pultes über eine bestimmte Zeit. Die aufgezeichneten Aktionen - Tastendrücke und Faderbewegungen - werden dabei Trigger genannt.Sobald eine Timeline gespeichert ist, kann man in der Timeline-Ansicht die Trigger hinzufügen und bearbeiten. Drücken Sie dazu Open/View und dann die Auswahltaste der Timeline, oder klicken Sie im Display oberhalb des betreffenden Faders auf die Legende. Beim Speichern einer neuen Timeline wird diese Ansicht automatisch geöffnet.
Trigger
Beim Programmieren einer Timeline werden bestimmte Aktionen aufgezeichnet und beim Abspielen der Timeline in der gleichen Reihenfolge und mit den gleichen Zeiten wiedergegeben. Diese aufgezeichneten Aktonen werden Trigger genannt.
Die folgenden Trigger können in einer Timeline gespeichert werden. Dabei können sie sowohl Live aufgezeichnet als auch manuell gespeichert und editiert werden.
Trigger | Beschreibung |
---|---|
Set Level | Fade über eine bestimmte Zeit. Hat den gleichen Effekt wie das manuelle Schieben eines Faders. Wenn für das Playback Fadezeiten programmiert wurden, so werden diese ebenfalls berücksichtigt. |
Go to cue | Starten eines bestimmten Cues einer Cueliste. Dabei kann entweder ein Cue angegeben werden, zu dem gesprungen werden soll, oder es wird nur Go aufgezeichnet, womit der folgenden Cue gestartet wird. Wurden in der Cueliste Zeiten programmiert, so finden diese Berücksichtigung. |
Flash | Flashen eines Playbacks (siehe Flash und Swop) |
Timed Flash | Flashen eines Playbacks unter Berücksichtigung der Fadezeit |
Timed Flash and Go | Flashen eines Playbacks unter Berücksichtigung der Fadezeit gefolgt von Go (bei Cuelisten) |
Swop | Swoppen eines Playbacks (siehe Flash und Swop) |
Preload | Vorladen der LTP-Werte eines Playbacks in einer bestimmten Zeit (siehe Preload) |
Marker | Markierung zu einer bestimmten Timecode-Zeit, für Informationen |
Wait for go | Die Timeline pausiert, bis die Go-Taste gedrückt wird (nur bei internem Timecode) |
- Wait for go bietet sich z.B. an, wenn auf ein bestimmtes Ereignis gewartet werden muss, etwa bis der Gewinner einer Preisverleihung auf die Bühne gekommen ist. Shapes laufen weiter, solange die Timeline pausiert. Die Timeline muss mit der Steuerung verbunden sein, damit die Go-Taste funktioniert. Ansonsten kann man auch den Button in der Timeline-Ansicht anklicken.
Tracks
Die Timeline ist in einzelne Tracks (Spuren) aufgeteilt. Jedes getriggerte Playback erhält eine eigene Zeile innerhalb des Tracks.
- Tracks können mit dem Button gemutet (stummgeschaltet) werden.
- Tracks können mit dem Button gelockt (gesperrt) werden, um unbeabsichtigte Veränderungen zu verhindern.
- Tracks können mit dem Pfeil links neben der TRack-Anzeige verkleinert dargestellt werden, so dass mehr Tracks auf die Anzeige passen. Siehe Kompakte Track-Ansicht.
Timecode-Quelle wählen
In den Timeline-Optionen wählt man einen der vier Timecodes als Quelle aus.
Um jeweils zwischen Internal, MIDI, Clock und SMPTE zu wählen, klickt man im Hauptmenü auf Timecode, oder man klickt 2 x auf Open/View und wählt das gewünschte Timecode-Fenster.
Timecode verbinden und steuern
Mit dem Button
unten links in der Timeline-Ansicht wird der Timecode mit der Timeline verbunden bzw. kann vorübergehend getrennt werden.Wird externer Timecode verwendet, dann kommt der oft von einer Quelle, auf die Sie keinen Einfluss haben. In diesem Fall ist es hilfreich, den Timecode vorübergehend von der Timeline zu trennen, vor allem wenn man gerade etwas programmiert oder ändern will. Ist der Timecode getrennt, dann kann man die Timeline mit den Steuerbuttons abfahren, wie man es von einem Audioplayer gewohnt ist.
- Verwendet man den internen Timecode oder Winamp als Quelle, so wird damit auch der interne Timecode oder eben auch Winamp gesteuert (Start/Stop/Pause...).
- : zurück auf Anfang (00:00:00:00).
- Play from cursor: Start ab Cursorposition (oder ab Start, wenn der Cursor außerhalb der festgelegten Start/End-Zeit ist).
- und :Play und Pause.
- : Stop und zurück auf Anfang.
- : Record/Aufzeichnung. Damit wird der Timecode aber nicht gestartet.
ist ein externer Timecode verbunden (also keine interner Timecode oder Winamp), so wird an Stelle der ersten vier Buttons die Timecode-Quelle angezeigt. Nur der Record-Button bleibt.
Ist der Timecode im Timecode-Menü deaktiviert, so wird die Zeit rot angezeigt.
Ist der Timecode aktiv und auch in dem gültigen Zeitraum (siehe Start und Duration), so wird die Zeit orange angezeigt.
- Ist der Timecode sehr verschoben, z.B. um ganze Stunden versetzt, so kann man mittels Offset die 0-basierte Timeline entsprechend anpassen. Ebenso können auch kleine Versätze von einigen Frames ausgeglichen werden, siehe Offset einstellen.
Die Übersichtsleiste
Die Balkenanzeige unten in der Timeline-Ansicht bietet einen Überblick über die Timeline von Anfang bis Ende. Trigger und Marker sind verkleinert dargestellt. Indem die Enden der Leiste angeklickt und verschoben werden, kann man im Hauptbereich der Tracks passend zoomen, um einen kleinen Bereich genau angezeigt zu bekommen. Auf diese Weise lässt sich schnell in der Timeline navigieren. Siehe Die Übersichts-Leiste.
Navigieren in der Timeline mit den Encodern
Aktiviert man die Kontext-Option Timeline Wheelsso kann man mit den Encodern in der Timeline navigieren, solange keine Trigger angewählt sind. Die Encoder funktionieren dann wie folgt:
- Encoder A: Horizontal
- Encoder B: Vertikal
- Encoder C: Zoom
Sind dagegen Trigger angewählt, so Steuern die Encoder Zeit, Pegel und Fade der ausgewählten Trigger.
Cursor
Neue Trigger werden an der Stelle eingefügt, an der sich gerade die graue Zeitmarke - der Cursor - befindet. Dies dient auch als "Play Head", um zum Testen die aktuelle Position frei zu verschieben. Zum Verschieben klickt man ober in der Timeline-Ansicht auf die Zeile mit den Zeiten.
Klickt man auf das Dreieck oben am Cursor oder aktiviert man die Kontext-Option Select Cursor, so kann man die Cursorposition mit Encoder A genau einstellen.
Werkzeugbuttons
Mit den Buttons
und stehen verschiedene Werkzeuge zum Editieren zur Verfügung.- dient zur Auswahl über eine Auswahl-Box: ziehen Sie um die auszuwählenden Trigger einen Rahmen (oder klicken Sie einen einzelnen Trigger direkt an).
- Mit kann man dagegen die ganze Timeline nach links und rechts verschieben.
Die Werkzeuge können auch über den Kontext-Button Tool Pan /Tool Select ausgewählt werden.
Tabellenansicht
Mit dem Kontextbutton Open Table View kann man die Timeline als Tabelle öffnen, wobei alle Trigger in zeitlicher Abfolge angezeigt werden wie bei einer Cueliste. Die Anzeige einzelner Tracks kann mit Buttons auf der linken Seite gesteuert werden. Siehe Tabellen-Ansicht.
- Timelines können auch gleichzeitig grafisch und als Tabelle angezeigt werden.